Diese Zahnbewegungen sind möglich
1. Kippende Zahnbewegung
Bei einer kippenden Zahnbewegung wird vor allem die Zahnkrone bewegt und nur in geringem Umfang die Zahnwurzel.
Behandlungsbeispiel: Mit dieser Zahnbewegung können gekippte Frontzähne aufgerichtet werden wie z. B. bei einem offenen Biss.
2. Torque
Bei einer Wurzelbewegung (Torque) wird nur die Zahnwurzel gekippt, während die Zahnkrone ihre Position weitgehend behält.
Behandlungsbeispiel: Mit der Wurzelbewegung können unter anderem die unteren Schneidezähne aufgerichtet werden, z. B. wenn sie durch die oberen Schneidezähne nach innen gedrückt wurden (Überbiss, Angle-Klasse II/2).
3. Körperliche Zahnbewegungen
Bei einer körperlichen Zahnbewegung werden Zahnkrone und Zahnwurzel gleichermaßen bewegt.
Behandlungsbeispiel: Es besteht eine Zahnlücke, die durch die Nachbarzähne geschlossen werden soll.
4. Extrusion und Intrusion
Gelegentlich sind Zähne zu weit oder zu wenig aus dem Kiefer herausgewachsen.
Sie können dann intrudiert („verkürzt“) oder extrudiert („verlängert“), also vorsichtig wieder in den Kieferknochen geschoben oder ein Stück weit herausgezogen werden. Meist wird die Extrusion bzw. Intrusion zu Beginn der kieferorthopädischen Behandlung durchgeführt.
Behandlungsbeispiel: Insbesondere die Eckzähne wachsen oft nicht vollständig heraus, wenn ein Platzmangel herrscht. Sie werden dann vorsichtig extrudiert.
5. Rotationsbewegung
Nicht korrekt ausgerichtete Zähne können rotiert, d. h. die Richtung von Zahnkrone und Zahnwurzel geändert werden.
Bei einer starken Fehlstellung der Backenzähne ist es je nach Zahnspangensystem notwendig, zusätzliche Metallbänder um den Zahn zu befestigen.
Behandlungsbeispiel: Eine Rotation ist notwendig, wenn z. B. einzelne Schneidezähne falsch ausgerichtet sind. Dies führt zu Schmutznischen und sieht oft sehr unschön aus. Eine Ursache dafür kann ein Engstand sein. Falsch ausgerichtete Backenzähne nehmen darüber hinaus in vielen Fällen zu viel Platz ein.